Bestandteile eines Medienkonzeptes
Am Anfang steht die Vision: Wie verstehen Sie zeitgemäße Bildung an Ihrer Schule? Wodurch zeichnen sich die großen Meilensteine Ihrer Schulentwicklung aus?
Ein Medienkonzept besteht aus drei Säulen (Fortbildungskonzept, kompetenzorientiertes Medienbildungskonzept, Ausstattungs- und Nutzungskonzept), die ineinandergreifen und sich gegenseitig bedingen. Für jede der drei Säulen wird zunächst eine Bestandsaufnahme erhoben, welche anschließend eine bedarfsgerechte Planung ermöglicht. Durch ein kleinschrittiges Vorgehen nähern Sie sich so Ihrer Vision. Das Medienkonzept ist nie "fertig", denn es werden in einem zyklischen Prozess der Ist-Zustand erhoben, die Vision weiterentwickelt, Ziele vereinbart, Ziele umgesetzt, die Umsetzung evaluiert und das Konzept fortgeschrieben.
Beachten Sie:
- Die Entwicklung des Medienkonzeptes ist eine Schulentwicklungsaufgabe.
- Das ganze Kollegium wird miteinbezogen.
- Wissen und Fähigkeiten sollten nicht von der Präsenz einzelner Personen an der Schule abhängig sein.
Eine Vision entwickeln
Wie stellen Sie sich einen zeitgemäßen Unterricht an Ihrer Schule vor? Beantworten Sie die Frage unbedingt auch in Verbindung mit dem Leitbild Ihrer Schule! Beziehen Sie möglichst viele Personengruppen mit ein (z.B. auch Eltern) und sammeln Sie Ideen. Diese Ideen können dann thematisch sortiert werden. Folgende Aspekte können Anregungen liefern:
- Orientierungsrahmen Schulqualität (siehe z.B. auch "Digitale Medien im ORS")
- KMK Strategie "Bildung in der digitalen Welt" (siehe z.B. auch Handlungsfelder im 1. Kapitel)
Unterrichtsinhalte:
- überfachliche Kompetenzen (siehe Kompetenzbegriffe) und Inhalte, die noch keinem Fach zugeschrieben sind
- fachbezogene Inhalte(Beispiel: Erweiterung des Textbegriffes in den geisteswissenschaftlichen Fächern führt zu veränderten Anforderungen an die Lesekompetenz)
Organsiation:
- Bereitstellung/Austausch/gemeinschaftliches Erstellen von Inhalten (für das Kollegium oder die Lernenden), Vernetzung (z.B. mit anderen Schulen/Disziplinen)
- Kommunikationswege (Lernende und Lehrende unter- und miteinander, z.B. schulinternes soziales Netzwerk/datenschutzkonformer Nachrichtendienst)
- Lernumgebung/Setting: Ausstattung/digitale Lernorte/offene Lernarrangements
- Diagnose und Evaluation: Lernstandserhebungen, Befragungen (auch innerhalb des Kollegiums), Bewertungs- und Prüfungsformen, Abgaben, Portfolios etc.
Fortbildungskonzept | Kompetenzorientiertes Medienbildungskonzept | Ausstattungs- und Nutzungskonzept |
---|---|---|
Erfassen Sie den Fortbildungsbedarf im Kollegium mithilfe einer internen Evaluation. Nutzen Sie vorhandenes Multiplikationswissen für schulinterne Fortbildungen! Für die Bereiche, in denen kein Multiplikationswissen vorhanden ist, planen Sie Angebote von extern ein. Planen Sie sowohl Fortbildungen für die technische Ausstattung ein, die Sie beantragen, als auch solche mit einem Schwerpunkt auf die inhaltliche Weiterentwicklung des Unterrichts. Zeitgemäße Bildung zeichnet sich auch durch die Wahl der Bewertungsformate, Lerninhalte, Methodik und Didaktik aus und eben nicht nur durch den bloßen Einsatz digitaler Geräte bzw. die Digitalisierung analoger Prozesse. | Orientieren Sie sich an den für Ihre Schulform formulierten Kompetenzbegriffen. Erfassen Sie zunächst, welche Kompetenzbereiche schon jetzt im Unterricht gefördert werden. Welche Kompetenzen haben Schülerinnen und Schüler Ihrer Schule sicher entwickelt, wenn Sie Ihre Schule verlassen? In den Fachkonferenzen entwickeln Sie anschließend die internen Curricula weiter. Jedes Fach hat einen spezifischen Zugang zu den Themen Medienbildung und Digitalisierung. Verknüpfen Sie diese Themen mit fachbezogenen Inhalten. Stellen Sie sicher, dass insgesamt alle Kompetenzbereiche an den für Sie passenden Stellen fest im Curriculum verankert sind. Allgemeinbildenden Schulen empfehlen wir zu diesem zweck die Seite https://curriculum.schulcampus-rlp.de. | Welche Inhalte können Sie gegenwärtig noch nicht vermitteln und welche Kompetenzen noch nicht ausreichend fördern, weil es Ihnen an Ausstattung fehlt? Gehen Sie vom kompetenzorientierten Medienbildungskonzept aus und identifizieren Sie die Anforderungen an die technische Ausstattung, welche sich daraus ergeben. Es sollte deutlich werden, inwiefern der Unterricht an Ihrer Schule durch die Ausstattung weiterentwickelt wird (auf inhaltlicher, methoder und/oder didaktischer Ebene). |
Ergänzende Materialien im Kurs "Digitale Bildung entscheidet - So nutzen Sie die Praxisvorlage": | ||
|
|
|
Für alle im Medienkonzept relevanten Aspekte bieten wir Ihnen auch Beispiele und Formulierungshilfen für alle Schulformen. |
Download der Praxisvorlage
Allgemeinbildende Schulen
Berufsbildende Schulen/Schulen des Gesundheitswesens
Download Praxivorlage für Schulen des Gesundheitswesens
Für die Antragstellung im Rahmen des DigitalPakt Schule können berufsbildende Schulen ein freigeschriebenes Konzept einreichen oder sich an der Praxisvorlage für allgemeinbildende Schulen oder der für Schulen des Gesundheitswesens orientieren. Es ist auch möglich, die Vorlage für Schulen des Gesundheitswesens abzuändern oder beliebig zu erweitern.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an das Pädagogische Landesinstitut.
Beachten Sie auch die Hinweise zur Medienkonzeptentwicklung für berufsbildende Schulen und Schulen des Gesundheitswesens.